Dienstag, 25. August 2015

7 Tage

Heute in einer Woche sitze ich im Flugzeug nach London, dann Miami, dann La Paz.
Heute in einer Woche muss ich Abschied nehmen von allem, was ich bisher mein Zuhause genannt habe.
Heute in einer Woche muss ich von meiner Familie, meinen Liebsten Abschied nehmen.
Das wird bestimmt nicht einfach, im Gegenteil...

Die nächste Woche wird wohl für große Stimmungsschwankungen sorgen. Ich verabschiede mich einerseits von meinen Großeltern, besten Freunden und Nachbarn. Aber auf der anderen Seite ist in mir diese Euphorie, die ich schon spüren kann, wenn ich Blogposts  und Nachrichten anderer Freiwilliger lese. Und mich verstanden fühle und unglaublich freue, dass ich diese Möglichkeit habe, vielleicht sogar das "Jahr meines Lebens" in Bolivien erleben zu dürfen.

Zum Glück entspanne ich zur Zeit noch auf Fehmarn mit meiner Familie und natürlich mit unserer kleinen Hündin Via. 

Liebste Grüße!
Eure Sophie



Via liebt den Wind!

Meine Schwester Marie <3

Besos!

Samstag, 22. August 2015

VOS – Mein Projekt und meine Gastfamilie

Im letzten Monat ist so viel Spannendes passiert – deswegen ist ein Update für Euch auch überfällig:
Vom 3. bis 12. August fand das Vorbereitungsseminar (kurz: VOS) des ICJA auf Burg Ludwigstein bei Witzenhausen statt. Wir über 140 Freiwillige wurden von Teamern_innen, die ebenfalls einen Freiwilligendienst im Ausland geleistet hatten, auf unseren Auslandsaufenthalt vorbereitet. Das bedeutet konkret, dass wir vormittags und nachmittags über die verschiedensten Themen informiert wurden und anschließend darüber diskutierten. Dazu zählten Einheiten über Rassismus, Gender, Privilegien und Vorurteile sowie „Fair berichten“. Diese Themen sind meiner Meinung nach nicht nur für den Freiwilligendienst wichtig, sondern zählen zur Allgemeinbildung – manches Mal habe ich es wirklich bedauert, dass wir in der Schule diese Themen nicht (genug) besprochen haben.

Eine wirklich schöne Erfahrung war die besondere Atmosphäre auf der Burg; egal, mit wem man an einem Tisch beim Mittagessen saß, es entstanden immer wunderbare Unterhaltungen. Bei über 150 Personen kann das auch jeden Tag jemand anderes sein :-)
Ich habe so viele liebe Menschen kennen gelernt, mit denen ich Hoffnungen, Wünsche, Vorfreude, aber auch Ängste und die mageren Spanischkenntnisse teile. Dabei denke ich besonders an meine Mitfreiwilligen in Bolivien. Wir teilten zu Beginn unsere Unwissenheit, in welcher Stadt, in welchem Projekt in Bolivien wir landen würden – und schon bei unserem ersten offiziellen Treffen wurden wir (fast) alle mit unseren Projektplatzierungen überrascht!
Ganz genau weiß ich über mein Projekt leider noch nicht Bescheid, aber das wird sich ja bald ändern.

Hier trotzdem eine kurze erste Info:

Ich werde in der Hauptstadt Boliviens, in Sucre, im Projekt CERPI (Centro de Recursos Pedagógicos Integrales) arbeiten. Die Übersetzung lautet etwa „Zentrum für umfassende Bildung“... was das in der Praxis bedeutet, ist mir selbst noch nicht ganz klar. Die Kinder und Jugendlichen sind zwischen 4 und 16 Jahren alt und kommen aus verschiedenen sozialen Situationen (zum Beispiel aus einer (Pflege-)Familie/von der Straße/...). Das Projekt unterstützt diese Kinder und fördert ihre Fähigkeiten, hilft bei Schulaufgaben und bietet Freizeitaktivitäten an. Eine besondere Initiative ist meiner Meinung nach die sogenannte „Escuela movil“ – „Bewegliche Schule“. Ich habe Fotos gesehen, auf denen ein Van zu sehen ist, der eine große Tafel transportiert, die dann mitten auf der Straße aufgestellt wird, damit die Kinder aus dieser Umgebung damit lernen können.
Ich bin bis jetzt sehr zufrieden mit meinem Projekt und freue mich schon, Euch Details erzählen zu können, wenn ich selbst Teil des Projektes bin!

Eine weitere Überraschung auf dem VOS war, dass wir bereits in den ersten Tagen die Infos über unsere Wohnsituationen bekamen. Als Freiwilliger kann man im Projekt selbst, in einer WG, in einer Gastfamilie oder auch in einer Kombination aus allem zusammen wohnen :-)
Ich werde in Sucre in einer Gastfamilie wohnen, die schon seit Jahren Freiwillige der ICYE-Föderation aufnimmt. Meine Gasteltern sind schon Oma und Opa eines 8-jährigen Enkels, der mit seiner Mutter und Tante bei den Großeltern wohnt – eine Großfamilie, wie es sie in Bolivien wohl nicht selten gibt. Ich bin schon sehr gespannt und freue mich auch auf eine/n andere/n Freiwillige/n, die/der mit mir dort wohnen wird!

Jetzt seid ihr auf dem neuesten Stand, was mein zukünftiges Leben in Bolivien angeht!


Am Samstag nach dem VOS habe ich mit meinen Freunden und meiner Familie meinen 18. Geburtstag und gleichzeitig auch meinen Abschied gefeiert. Danke an alle, die mir an diesem Tag durch persönliche Glückwünsche, Nachrichten oder Anrufe eine Freude gemacht haben!
Danke an alle, die sich mit einer Spende als Geburtstagsgeschenk an meinem Förderkreis beteiligt haben!

In der letzten Woche verging jeder Tag wie im Flug, denn ich habe die neu gewonnene Mobilität mit dem Auto genutzt, um letzte Besorgungen zu erledigen, Freunde zu treffen und – ja, das wundert mich selbst – mit dem Packen zu beginnen. Ich bin sehr gespannt, ob und wie ich all’ die Dinge, die sich momentan auf dem Bett stapeln, in meinen Backpackerrucksack und einen kleinen Handgepäckkoffer packen soll. Am besten so, dass ich den Rucksack dann selbst noch tragen kann... Ich werde berichten!


Habt ein schönes Wochenende!


Besos, Sophie