Sonntag, 13. September 2015

Mein Alltag in La Paz


Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?
Ich bringe heute Licht ins Dunkle!

Ich wohne für etwa 3 Wochen bei meiner Gastfamilie im Süden von La Paz, in Achumani. Sie besteht aus Yeyo, meinem Gastvater, Patty, meiner Gastmama, und meinen beiden Gastgeschwistern Andre und Leandro. Morgens frühstücken wir gegen 7:15, dann werden die Jungs in die Schule gebracht. Ich mache mich gegen 8 auf den Weg zur Hauptstraße, wo ich mich mit anderen Freiwilligen treffe, damit wir gemeinsam mit dem Minibus in die Stadt fahren. Da wir genau zur Rushhour unterwegs sind, müssen wir Glück haben, schnell den richtigen Bus zu finden, und die Fahrt in die Innenstadt zum Plaza Avaroa dauert bis zu 40 Minuten.





Meine Aussicht, wenn ich morgens auf den Bus warte.



Von dort ist die Sprachschule nur wenige Meter entfernt. Meistens treffen wir um Punkt 9 ein (oder etwas später...) und dann beginnt auch sofort der Unterricht bei meiner Lehrerin Maritza. Ich bin im A2-Kurs mit 3 anderen Mädchen und wir lernen so ziemlich viel, auch, wenn es manchmal Verständigungsprobleme gibt. Leider haben wir in den 3,5 Stunden Unterricht nur eine 10 Minuten Pause und das ist wirklich wenig. Wie schön war es doch in der Schule!

La Escuela 



Um 12:30 ist der anstrengende Teil des Tages vorüber und ich treffe auf die anderen Freiwilligen. 

Option 1
Teil 1: Wir unternehmen anschließend etwas, zum Beispiel ein kleines Salteñaessen in dem kleinen Restaurant gegenüber. Hier gibt es sogar Salteñas vegetarianas!


Teil 2: Wir erkunden die Stadt und kaufen zum Beispiel auf dem Hexenmarkt ein:

Meine 3 kleinen tierischen Freunde

Teil 3: Wir verlaufen uns auf der Suche nach einem bestimmten Café und landen stattdessen in San Pedro (muy tranquillo):




Teil 4: Endlich am Ziel angekommen, belohnen wir uns mit (deutschem) Kuchen (queque) oder Torten (tartas):

Sacher-Torte in der "Kuchenstube"

 Teil 5: Hannah und ich fahren mit dem Minibus nach Hause. Hier seht ihr eine seltene Aufnahme eines fast leeren Minibuses:




Option 2
Ich fahre direkt nach dem Unterricht nach Hause, um mit meiner Familie gegen 14 Uhr Mittag zu essen. Unter der Woche kocht Vici für uns tolle bolivianische Gerichte. Zuerst gibt es immer eine Suppe und anschließend das Hauptgericht (Reis/Kartoffeln/Nudeln und Fleisch). Es schmeckt immer sehr lecker, ich bin es nur nicht gewöhnt, so viel auf einmal zu essen. Wenn man fertig ist und aufstehen möchte, sagt man "Provecho!" - ich würde es ungefähr mit dem deutschen "Mahlzeit!" übersetzen. Man bedankt sich damit aber auch gleichzeitig bei der Köchin.

Auch, wenn ich erst spätnachmittags nach Hause komme, muss ich tatsächlich Hausaufgaben machen und spanische Vokabeln lernen. Um 18 Uhr ist Tea-Time und wir sitzen wieder zusammen, trinken Tee und essen Kuchen oder Kekse. Am Anfang dachte ich, das sei das Abendessen - aber nein!
Gegen 20:30 gibt es noch eine warme Mahlzeit, zum Beispiel Reste vom Mittagessen oder Quesadillas oder Kartoffeln oder oder oder...
Ich werde hier auf jeden Fall satt!

Das schöne ist, dass die gemeinsamen Essenszeiten immer wunderbare, lustige, aber auch ernste Gespräche hervorbringen. Das gefällt mir richtig gut!
Und es ist gleich, ob jemand gerade noch Hausaufgaben oder etwas anderes zu tun hat, alle kommen zusammen und unterhalten sich eine Weile :-)

Alles in allem geht es mir hier sehr gut und ich mag meine Gastfamilie sehr gern. Deswegen sehe ich dem baldigen Abschied in etwa einer Woche mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen. Zuvor bin ich allerdings mit dem ICYE Bolivia in den Yungas auf unserem Arrival Camp. Es findet von Mittwoch bis Samstag statt und ich werde dort kein Internet haben (wundert euch also nicht, wenn ich mich in dieser Zeit nicht melde).

Eigentlich wollte ich heute über mein letztes Wochenende berichten - allerdings hat mir mein Internet und Blogger einen Strich durch die Rechnung gemacht... Ich werde den Post also noch einmal schreiben, denn an den Erlebnissen möchte ich euch gerne teilhaben lassen!

Ich wünsche Euch einen guten Start in die neue Woche!
Que tengas una buena semana!

Liebste Grüße aus La Paz
von eurer Sophie

3 Kommentare:

  1. Dann kannst du ja gar kein Klavier üben...
    Wie schrecklich! ;)
    Lg,
    Sören

    AntwortenLöschen
  2. Ja, das ist sehr schade! Aber ich dachte, du übst für mich mit? :)
    Liebe Grüße und genieße die Zeit in Italien!
    Sophie

    AntwortenLöschen